Aus den Jahren der Reitwagen Prohibition: Auf über 60PS starken 500ern geht der Wechsel bergab mit über zwei Kilo (Übersetzung für unsere Germanenfreunde: über 200 km/h). Flehen um Gottes Segen und gnädigen Windschatten auf der Ideallinie über zwei Spuren plus Pannenstreifen. „Am Rahmerl“ wie der Chronist damals notiert. Die neuen 2019er CB 500er sind jetzt deutlich klüger. Wir noch nicht
Allgemein
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Hersteller | Honda |
Modell | CB500F 2020 |
Motorrad Art | Naked Bike |
Führerschein | A2 |
Baujahr | 2020 |
Motor
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Motortyp | Flüssigkeitsgekühlter Reihen-2-Zylinder 4-Taktmotor |
Zylinder | 2 |
Hubraum | 471 CCM |
Leistung | 48 PS |
Leistung | 35 KW |
Drehmoment | 43 Nm bei 6.500/min NM |
Bohrung | 67,0 mm MM |
Hub | 66,8 mm MM |
Verdichtung | 10,7:1 |
Kraftstoffmischung | PGM-FI Benzineinspritzung |
Abgasnorm | Euro 4 |
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Kraftstoffverbrauch | 3.5 L |
Höchstgeschwindigkeit | 176 KM/H |
Getriebe | Manuell |
Kupplung | Mehrscheiben im Ölbad Anti-Hopping-Kupplung |
Endantrieb | Kette |
Standgeräusch | 90 dB(A) |
ABS | Ja |
Bremse Vorne | 320mm Bremsscheibe mit 2-Kolben-Bremssattel |
Bremse Hinten | 240mm Bremsscheibe mit 1-Kolben-Bremssattel |
Elektronisches Fahrwerk | Nein |
Fahrwerk vorne | 41mm Teleskopgabel |
Fahrwerk hinten | Zentralfederbein |
Federweg vorne | 120 MM |
Federweg hinten | 119 MM |
Rahmenbauart | Stahlrohrrahmen |
Nachlauf (mm) | 102 |
Lenkkopfwinkel ( ° ) | 25.5 |
Gewicht | 189 VG KG |
Radstand (mm) | 1410 |
Tank | 17.1 L |
Sitzhöhe | 789 MM |
Sozius | Ja |
Felgen | Aluminiumgussfelgen |
Reifendimensionen Hinten | 160/60 - 17 |
Reifendimensionen Vorne | 120/70 - 17 |
Abmessungen | 2080/790/1060 MM |
Lenkkopfwinkel | 64,5 Grad ° |
Radstand | 1410 mm MM |
Tankanzeige | Füllstandsanzeige |
Temperaturanzeige | Ja |
Ganganzeige | Ja |
Drehzahlmesser | Digital |
Slidecontrol | Nein |
Anti-Wheelie-Control | Nein |
Lenkungsdämpfer | Nein |
Quickshifter | Nein |
Sonderausstattung 1 | LCD-Display |
Sonderausstattung 2 | LED-Beleuchtung |
Sonderausstattung 3 | Notbremssignal |
Sonderausstattung 4 | Aluminiumlenker |
Ersteller | Stephan Zettel |
Neupreis AT (€) | 6.590 € |
Neupreis DE (€) | 6.399 € |
Neupreis CH (CHF) | 7.460 CHF |
Die Motochecker Community bewertet das Motorrad folgendermaßen:
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Ab der 500er Klasse geht das richtige Motorradfahren los. Und Honda ist der einzige große Traditionshersteller, der die Regeln der großen Würdenträger bis zur Stunde respektiert. De Coster fuhr 500. Doohan, Rainey und Schwantz fuhren 500, Rossi fuhr 500. Und wir vergessen nie. Naja, die Zeiten haben sich geändert. Und wenn nur ein einziges Motorrad
in den Haushalt darf, für den Papa mit den Fast Freddie und Pamela Anderson Postern in der Werkstatt und für die Kids, die keinen Elektronissan für den Schulweg wollen, dann ist es Zeit für die Rückkehr des großen 500er Hub- raums. Honda baut die verbesserten parallelen 500er Gegenläufer-Twins in drei CB Variationen. Klassische, aber hoch moderne und unverwundbare Zweizylinder im goldenen Maß des hal- ben Liters. Die Honda in Serie hoch- wertig auf Fireblade Superbike-Qua- litätsstufe herunterfiedelt wie die Philharmoniker die Beethoven-Neuner. Ist eine Sache des Blickwinkels. Es kann hier jedenfalls um die besten Motorrä- der der Welt gehen. Schock! Seit zwei Wochen sagt der Wetter- frosch Regen voraus, mal schauen wie sich die Bikes dabei schlagen werden. Die Honda Drillinge stehen direkt in Teneriffa. Gehören zur großen Erfolgs- geschichte der Flügelmacht. Seit 2013 konnten alleine in Europa über 70.000 Stück verkauft werden. Produziert werden alle CB-Varianten in Thailand.
Das erfolgreichste Bike von den Dril- lingen ist Hondas neuer Mittelklasse Streetfighter. 2019 gibts ein grundsolides Update, aber nicht in der Neo Sports Café Stilfamilie. Eigentlich perfekt für den A2 Führerschein ausgelegt, denn die CB500F schöpft als eines der wenigen Bikes das komplette Potential der Klasse aus. Knapp 500 Kubik (genau 471) und 48PS. Da hat’s noch
in den alten Reitwagenzeiten fast bau- gleiche 500er Hondamotoren mit Vergasern, 58PS und bis 62PS Leistungsstreuung gegeben. Und auch die waren unverwüstlich. Auch wenn in dauerhaften Auseinandersetzungen passiv beim Runterschalten gedreht wurde, dass es die Ventildeckel hebt. Anders gesagt: Ein 48PS Honda Twin ist technisch unterbeschäftigt und rudert die ersten 150.000km wahrscheinlich fast wartungsfrei herunter wie einen Mariazell Ausflug. Milde 10,7er Verdichtung, geräuschlose gefederte Doppelzahnräder wie in den Ventiltrieben der Top Rennviertakter was soll da sein?
Der 2 Zylinder mit 471ccm und 48 PS ist auch im Leistungsverhalten ein komplett anderes Game, während die Konkurrenz auf zusammengesparte Plastikbomber und Einzylinder setzt. Versteht mich nicht falsch, ich steh auf Einzylinder! Aber der CB Zweizylinder - das ist dann nochmal was anderes und fühlt sich nach einem erwachsenen Hobel an. Die Kirsche auf der Schwarzwälderin: Dass der Motor unglaublich souverän dreht. Im unteren Drehzahlbereich entspannt wie eine fette schnurrende Katze, doch sobald man zwischen 6000 und 8000 Umdrehungen zugreift, feuert das Bike ordentlich nach vorne. Eine Soundprobe gibt’s natürlich auch: Check hierzu einfach unseren Youtube Kanal TomTour aus (www.TomTour. net). Für die Friedensverhandlungen zu Haus muss man einfach noch den sehr guten Verbrauch des CB Twins von nur 3,5 L erwähnen. Dies in Kom- bination mit dem 17,1 L Tank, der ei- nen auch bei größeren Touren nicht im Stich lässt. Da wird der Nachhauseweg von der Arbeit über die lange Hausbergrunde führen. Für Feinmotoriker: 4% Leistungsplus zwischen 3.000 und 7.000min über Airbox, Auspuff, 5° früher schließende Steuerzeiten und 0,3mm mehr Ventilhub.
Grundsätzlich? Zwei Räder und einen anständigen Motor! Doch warum weniger, wenn man mehr haben kann?
Die 500er Linie von Honda bietet viele Funktionen und Einstiegshilfen in die schönste Welt vor dem Mond. Das Farbdisplay bietet ausführliche Informationen, wie Ganganzeige, Drehzahl, Geschwindigkeit und auch, ob man es braucht oder nicht, die Außentemperatur. In einer Art, dass uns die Werte nicht erschlagen. Sauber gemacht. Auch das überabeitete ABS war ok. Greift sanft ein. Trotzdem regelt es genau im rettenden Moment. Der Hobel bremst einfach blind und ausgewogen. Somit ist die Chance auf einen Halbsturz*) überschaubar.Etwas erschrocken waren wir, als ein Kollege vor uns die Linie falsch eingeschätzt hat, stark in die Eisen geht und die CB plötzlich wie einen Christbaum aufleuchten lässt. Intelligente Bremselektronik der CB: Geht man hart in die Eisen, leuchten nicht nur die Brems- lichter sondern auch die Blinker! Kennt man so in der Preisklasse noch über- haupt nicht. 2019 neu: Anithopping Funktion und mehr Dogs in der Kupplung. Erstaunlich, denn das Feature ist eigentlich ein Segen für sehr fortgeschrittene Leute am Lenker. Erleichtert beim ultraharten Kurveneingang das Spätbremsen und Runterhämmern der Gänge ohnen Stottern der hinteren Radaufhänung und mit sehr leichtem genauem Kupplungsgefühl. Also driftfreundlich am Limit. Wer die erste CB quer abbiegen sieht, weiß jetzt, welchem Teil der Pilot den ruhigen 500er Slide zu verdanken hat. Zu sehr fairen Hitech-Preisen: Die F kostet in Österreich 6.590,- Mit einer Frage lässt mich die CB doch zurück: Warum tun sich japanische Hersteller so schwer, den Motorrädern Namen zu geben, die sich einprägen und Emotionen wecken?
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