
Aprilia Tuono V4 Factory: Pure Fahrdynamik
Zusammenfassung
Die Aprilia Tuono V4 Factory ist eine beeindruckende Hyper Naked, die mit ihrem 1099 ccm starken V4-Motor und 180 PS für pure Fahrdynamik sorgt. Durch gezielte Überarbeitungen am Motor wurde das typische Leistungsloch bei 4.000 bis 6.000 U/min beseitigt, sodass die Power jetzt deutlich früher und gleichmäßiger anliegt. Das semiaktive Fahrwerk mit 43-mm-Upside-Down-Gabel und Monoshock passt sich flexibel den Straßenbedingungen an und bietet so hohe Stabilität und Komfort. Brembo-Bremsen mit großen Scheiben garantieren eine kraftvolle Verzögerung. Die Elektronik ist umfangreich: ABS, Traktionskontrolle, Wheelie-Kontrolle und Launch Control sorgen für Sicherheit und optimale Performance. Trotz der hohen Leistung überzeugt die Tuono durch guten Sitzkomfort und ein modernes, übersichtliches TFT-Display, das alle wichtigen Informationen klar darstellt. So ist sie sowohl auf der Rennstrecke als auch im Alltag ein verlässlicher und spaßiger Begleiter.
Die Aprilia Tuono V4 Factory wird als ultimatives Hyper Naked Bike beschrieben – aggressiv, leistungsstark und kontrollierbar. Sie basiert auf der RSV4, hat jetzt 1099 cm³ Hubraum (vorher 1077), leistet 180 PS bei 11.800 U/min und 121 Nm bei 9640 U/min. Im Vergleich zur RSV4 liegt die Leistung früher an, was besser zum Charakter eines Naked Bikes passt. Frühere Leistungslöcher wurden beseitigt. Das Fahrwerk kommt von Öhlins (Generation 2.0), vorne eine 43 mm Upside-Down-Gabel, hinten ein Monoshock – beide semiaktiv. Nur die Federvorspannung wird manuell justiert, der Rest läuft elektronisch. Der Federweg beträgt vorne 125 mm, hinten 115 mm. Die Brembo High Performance Bremsanlage mit 330 mm Scheiben vorne, radiale Bremspumpe und Stahlflexleitungen ist hochwertig. Das Bike rollt auf 17-Zoll-Rädern, wiegt 211 kg fahrfertig und hat einen 18-Liter-Tank. Die Sitzhöhe liegt bei 838 mm – für kleinere Fahrer nicht ganz bodenständig.
Fahrerlebnis & Handling
Der erste Fahreindruck ist stark: Die Tuono V4 liefert schon unten heraus kräftigen Schub. Der Sound des V4 ist charakteristisch, die Gasannahme direkt, Schaltvorgänge (besonders runter) sehr weich. In Kurven verhält sich die Maschine extrem stabil, sie kippt nicht zu schnell ein, bleibt aber satt auf der Linie. Das sorgt für ein hohes Sicherheitsgefühl. Die Traktionskontrolle lässt sich während der Fahrt per Schaltwippe verstellen, ebenso wie die Wheelie-Control, die etwas umständlich positioniert ist. Die Bremsanlage überzeugt mit starker Wirkung und sehr feiner Dosierbarkeit – auch mit einem Finger. Trotz 180 PS wirkt das Bike alltagstauglich. Der Sitz ist überarbeitet, bietet ausreichend Komfort und Bewegungsfreiheit für längere Fahrten. Sitzposition: leicht nach vorne geneigt, nicht zu sportlich, aber auch nicht komplett aufrecht. Insgesamt eine gelungene Balance aus Leistung und Fahrbarkeit – sowohl für sportliches Landstraßenfahren als auch den täglichen Einsatz geeignet.
Elektronik & Ausstattung
Die Aprilia punktet mit umfassender Elektronik: Kurven-ABS, Wheelie-Control, Launch-Control, Traktionskontrolle – alles sechachsengestützt. Besonders die adaptiv-prädiktive Wheelie-Control hebt sich hervor: Sie erkennt frühzeitig, wann eingegriffen werden muss, und passt sich an Fahrergewicht sowie Fahrstil an. Zusätzlich gibt es einen Pit-Limiter – praktisch für Rennstrecke oder 30er-Zonen – und eine Cruise Control. Über optionale Zusatzpakete (Race Pack, Suspension Pack) lassen sich dank GPS-Funktion sogar Kurven individuell einstellen. Dabei wird Dämpfung, Traktion etc. vorab für jede Kurve definiert. Ein integrierter Lap-Timer erkennt Streckenabschnitte automatisch. Handy-Konnektivität ist nicht serienmäßig – ein Kritikpunkt bei einem so hochpreisigen Modell. Das 5-Zoll-TFT-Display ist stets gut ablesbar, bietet aber nur begrenzte Layout-Optionen. Im Race Mode fehlt z. B. die Geschwindigkeitsanzeige – unpraktisch im Alltag. Trotz kleiner Schwächen bietet das System ein insgesamt extrem durchdachtes und fortschrittliches Technikpaket.
Design, Kritik & Fazit
Optisch wirkt die Tuono aggressiv und sportlich – Winglets sorgen für bessere Luftführung, nicht primär für Downforce. Hinten gibt’s stylische Finnen im Jet-Look. Farblich dezent mit mattem Schwarz, wirkt sie beim Fahren mit den leuchtenden Logos besonders auffällig. Kleine Kritikpunkte bleiben: Manche Aufkleber sind nicht überlackiert und wirken dadurch etwas weniger hochwertig. Preislich liegt das Bike bei 20.999 € in Deutschland, 26.999 € in Österreich und 19.995 CHF in der Schweiz – es gibt nur eine Farbvariante. Insgesamt überzeugt das Motorrad als starkes Gesamtpaket: Es bietet extreme Power, ohne zu überfordern, hervorragende Komponenten, tolles Fahrverhalten und viel Technik. Die Abstimmung aus Motor, Fahrwerk, Bremse und Ergonomie ist hervorragend gelungen. Selbst ohne Rennstreckenerfahrung lässt sich das Bike sehr gut bewegen. Fazit: Wer ein leistungsstarkes, aber dennoch alltagstaugliches Naked Bike mit echtem Supersport-Feeling sucht, sollte sich die Tuono V4 Factory unbedingt näher ansehen.